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  • AutorenbildJulia Schütze

Tik, Tok, Tik, Tok, TikTok - in nur 15 Sekunden neue Trends setzen

Niemand möchte langatmige Videos, unkreative Beiträge oder wieder aufgewärmte Themen in seinem Feed. Wie gut, dass die Videoplattform TikTok genau das Gegenteil zeigt: Kurze Videoclips, bunte Filter und kreative Cuts lassen kleine Kunstwerke zum Teilen, Liken und Kommentieren entstehen.



TikTok ist die Trend-App der Generation Z

​Im August 2018 wurden die chinesische Videoplattform und das deutsche Pendant »Musical.ly« zusammengelegt. Seitdem vergrößert sich der Nutzerkreis schlagartig und TikTok wurde das am schnellsten wachsende Soziale Netzwerk der Welt. Innerhalb der letzten Monate verzeichnete die App einen Sprung von 4,1 Millionen Nutzern in Deutschland auf 5,5 Millionen aktive Nutzer. Als führende Plattform für kurze Smartphone-Videos versteht sich die App darin, Kreativität, Wissen und Alltagsmomente einzufangen und zu teilen.

Die kostenlose App gibt es für alle Android- und iOS-Geräte. Um Videos anzusehen, ist keine Anmeldung erforderlich. Um eigene Clips zu erstellen und mit der Community zu interagieren hingegen schon.

TikTok zeichnet sich vor allem durch seine einfache Bedienung aus und spricht mit seinem Design die Gen Z an. Wahrscheinlich erfährt die App auch deshalb große Beliebtheit bei Jugendlichen. Kein anderes Netzwerk dieser Größe wendet sich an eine so junge Zielgruppe.




Videoclips als Kunstwerke der digitalen Zeit

​Bei den 15-sekündigen bis fünfminütigen Videos handelt es sich um so genannte »Musicals«, also um kurze Clips, in denen die Nutzer zu ihren Lieblingsliedern Playback performen. Durch verschiedene Bearbeitungsmöglichkeiten entstehen so kleine Kunstwerke, die die Nutzer zum Lachen und Staunen bringen oder zum Nachmachen animieren.

Speziell die sogenannten »Lip-sync-Videos« sind auf TikTok sehr beliebt. Die Musik-Datenbank bietet jede Menge aktuelle Lieder bzw. Audioclips oder Szenen aus Filmen oder Serien.

Darüber hinaus gibt es verschiedene thematische Hashtags oder Challenges, unter denen Videoclips gesammelt werden. Auf der Hauptseite werden die beliebtesten Videos weltweit und in der jeweiligen Sprachregion angezeigt.


Teilen, liken, kommentieren ­– plattformübergreifend auf Instagram, Facebook & Co.

​Zudem ist es möglich, die Videoclips in den verschiedenen sozialen Netzwerken zu teilen. Anders als bei Facebook, Instagram und Co. steht bei TikTok dabei nicht das Pushen der eigenen Plattform im Vordergrund. Es geht vielmehr darum, den Inhalt direkt zu teilen, um ihn auf anderen Kanälen sichtbar zu machen. Dazu stehen verschiedene Messenger-Apps zur Verfügung: Facebook Messenger, WhatsApp, Snapchat, Line, Viber und SMS sind direkt in den Sharing-Dialog integriert.

Wenn vom Nutzer freigegeben, kann das TikTok-Video auch heruntergeladen, als Gif exportiert oder als Live-Foto gespeichert werden. Speziell das Speichern der Videos sorgt für deren weite Verbreitung auf Instagram, YouTube & Co — ein großer Benefit für alle Akteure!

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Große Reichweite mit unterhaltsamen Clips — wie Unternehmen TikTok nutzen (können)

​Derzeit gibt es nur wenige Unternehmenskanäle auf TikTok, obwohl Nutzer und Nutzungsintensität gewaltig sind. Damit hat die Community das Gefühl, unter sich zu sein. Einige Unternehmen haben genau darin bereits eine Chance gesehen und erstellen eigene Videos für TikTok. Diese zeigen, dass die bereits gespielten Kampagnen mit großem Erfolg liefen und eine beachtliche Reichweite erzielten.

Otto traf mit seiner #MachDichZumOtto-Kampagne genau ins Schwarze: Sie erzielte über 100 Millionen Aufrufe und griff die TikTok-Mechanik damit bilderbuchreif auf.

Einen ähnlichen Erfolg hatte auch der deutschsprachige Kanal von Huawei Mobile, der unter dem Hashtag #gönndirpsmart über 50 Millionen Aufrufe generierte.




Als ebenso relevant stellte sich die Kooperation mit Influencern heraus: BMW griff zur Einführung der neuen 1er-Serie auf internationale TikTok-Influencer zurück und generierte damit 7,6 Millionen Aufrufe.



TikTok-Zielgruppe reicht über 13-Jährige hinaus

​Laut der Nutzungsbedingungen von TikTok liegt das Mindestalter der Nutzer bei 13 Jahren. Beschäftigt man sich jedoch eine Weile mit der App, wird schnell ersichtlich, dass sich nicht nur Jugendliche mit der Videoplattform beschäftigen. Vor allem in Deutschland verschwimmt die junge Zielgruppe immer mehr. Ein Großteil der deutschlandweiten Nutzer ist unter 23 Jahre alt und zu 56 % weiblich. Großes Potential für digitales Marketing!

Europaweit gesehen liegt Deutschland mit einer täglichen Nutzung von ca. 50 Minuten pro Tag ganz vorn. Allein hierzulande wird die App pro Monat für die lustigen Videos 6,5 Milliarden Mal aufgerufen. Damit dürfte klar sein, dass auch hier Werbung nicht lange auf sich warten lässt …



Anzeigen bieten großes Potential für Unternehmen

Auch wenn Anzeigen auf TikTok noch in den Kinderschuhen stehen, lässt die große Nutzeranzahl vermuten, dass mit Werbung hier einiges zu erreichen ist. Early Adopter können auf diesem Gebiet noch viel ausprobieren und neue Einsatzmöglichkeiten entdecken.

Zudem sind Werbeanzeigen oder Kooperationen mit TikTok verglichen mit anderen Social-Media-Plattformen derzeit noch recht preisgünstig. Für Unternehmen gilt es deshalb, die richtige Mechanik zu entwickeln und neue Wege auszuprobieren, um herauszufinden, wie die TikTok-Community tickt. Wenn junge Menschen erreicht werden sollen, führt kein Weg mehr an der Trend-App vorbei.



Schnelllebiger Content erfordert Marketing in Echtzeit

​Die schnelllebigen Inhalte und deren kreative Aufarbeitung führen zu einer langen Verweildauer in der App. Die User wollen gleich den nächsten Videoclip sehen und kein lustiges Video verpassen, dass sie mit ihren Freunden teilen können.

Die Masse an Content ist enorm. Für Unternehmen heißt das: schnelles Reagieren und Marketing in Echtzeit. Dabei muss, wie bei allen Social-Media-Inhalten, gleich zu Beginn das Interesse der Zielgruppe geweckt werden. Innerhalb der ersten Sekunden entscheidet der Nutzer, das Video anzusehen oder weiterzuscrollen.

Die junge Zielgruppe wird vor allem von Produkten oder Dienstleistungen der Unterhaltungselektronik, von Fitness-, Food- sowie Mode- und Beautythemen angesprochen. Für Unternehmen dieser Branchen könnte es sich deshalb umso mehr lohnen, einen eigenen TikTok-Account einzurichten und mit diesen Trendthemen gezielt digitales Marketing zu betreiben.



TikTok: Das Instagram für Video und Musik

Die Videoplattform wird von der jungen Zielgruppe so gut angenommen, dass man sich fragt, wieso es das »Instagram für Video und Musik« nicht schon länger gibt. TikTok schließt mit seinen Videos die Marktlücke, die die marktführenden Sozialen Netzwerke hinterlassen haben — und gehört mittlerweile selbst zu den Gewinnern.

Hat man sich einmal in der schnelllebigen App voller bunter und bewegter Bilder eingefunden, kann man viel Zeit damit verbringen und sich von täglich neuen (Musik-)Videos inspirieren lassen.

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